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Resumen de Die absolute Chronologie der Jamnaja-Kultur im nördlichen Schwarzmeergebiet auf der Grundlage erster dendrochronologischer Daten

Alla V. Nikolova, Elke Kaiser

  • Deutsch

    Die zwischen 1995 und 2003 durchgeführten Ausgrabungen im mehrperiodígen Graberfeld von Sllchanícha líeferten wíchtige Anhaltspunkte zur U:isllng einiger der bes!ehenden chronologischen Probleme. Einen wichtigen Anteil am Erkenntnisfortschritt haben hier die zahlreichen 14(_Da_ tíerungen, die noch durch etliche weitere von anderen Fundorten des Minusínsker Beckens erganzt werden konnten.

    Die Belegung von Suchanicha beginnt zur leít der Afanas'evo·Kultur im spalen 4. und 3. jI. v. Chr., deren Sleinringe sich über groBe Teile díeser Enísej·Hochlerrasse verteilen. Wíchtíg ist die Beobachtung, dass sich die klei· neren Anlagen offenbar eher im Südwesten konzentrieren, wahrend zweí besonders groBe, abgesondert von diesen, im Nordosten líegen; offenbar wurden in letzteren Angeho· rige afanas'evo zeitlicher Eliten beerdigt Aus der darauf folgenden Okunev·leit liegen keine Bestattungen vor, einzig ein Opferplalz datiert in diese leí!. AnschlieBend wur· de Suchanicha wahrend der erslen Halfte des 2. JI. v. Chr., also wahrend der gesamten Andronovo·leil, nicht als Fríedhof genulzt.

    Die entscheidende Periode in der Belegung dieser Nekropole beginnt in der Spatbronzezeit und ende! mit der Tagar-Kultur. umfasst also die zweite Halfte des 2. JI.

    v. Chr. und fas! das gesamle 1. JI. v. Chr. Wahrend dieser langen leít wurde offenbar ein und dieselbe Hauptbele· gungsríchtung von Südwesten nach Nordosten beibehalten. Díe Graber der Karasuk-Kultur aus der zweiten Halfte des 2. JI. v. Chr. (freígelegt in den Hachen VII und VilO konzentrieren sich namlich ganz im Südwesten der Hochterrasse. Wahrend der selben Zeít. vielleicht geringfügig spater, hatte man weiter im Nordosten. und zwar an der heutigen Uferkante in Flache IV, einen Teilfriedhof der Kamennyj Log·leít angelegt, der den zu· folge nahezu ín dieselben Jahrhunderte gehi5rt und nur geringfügig jüngere leít erreicht haben dürfte. Damít belegt der Friedhof von Suchanicha, dass es sich bei Karasuk und Kamennyj log um zweí im Wesentlichen Erscheinungen handelt, die auch zur gleichen leit in nicha bes!atlet haben müssen. Da sie sich -von gewissen abgesehen -ín Fundgut, Grabbau und Beísetzungsart aber unterscheiden, stellt sich ín der Ta! die Frage, Inwieweit es sich hierbei nicht um abwei· (hende Bevi5lkerungsgruppen mit unterschiedlicher Herkunft handelt. Díese Frage ware insbesondere auf der Grundlage anthropologischer Untersuchungen in lukunft vers!arkt zu prüfen.

    Gegen Ende des 2. JI. v. Chr. ende! Karasuk schlieBlich, wahrend die Kamennyj log-Tradition dagegen elne Fortsetzung findet, die in die Tagar·Kultur mündet. Jeden· falls legt der Befund von Suchanicha den Gedanken nahe, dass Tagar nicht aus Karasuk, sondern aus Kamennyj Log entstanden war. Nordos!lich des Kamennyj Log-Teilgraberfeldes in Flache IV befindet sich namlich eine kleine Isolierte Gruppe von frühesten Ecksteinkurganen, die wir einer Bainov zuwiesen. Die Bronzeobjekte zeigen noch engsle mit Kamennyj log, wenngleich einige Typen auch Parallelen in der 50g. Balnov·Stufe der Tagar-Kultur zu fin den scheinen. Die Keramik ist gegenüber Kamennyj Log-GefáBen hingegen deutlich weiterentwickelt, und die Grabanlagen nehmen bereits die Grundform der Tagar-Kultur vorweg. Aufgrund dieser Beobachtungen sprechen wir hier von einer Übergangsstufe zwischen Kamennyj Log und Tagar, die wir mit dem Begriff Bainov verbinden, der diese Tatsache unterstreichen 5011, wenngleich offenkundig ist, dass die Bainov-Stufe der Tagar-Kultur von der bisherigen Forschung nicht wirklich überzeugend definiert werden konnte. Aus diesem Grunde schlagen wir auch die Bezeichnung "Übergangsstufe Bainov" vor, die sich von früheren Definitionen der Bainov-Etappe als altestem Abschnitt einer vollentwickelten Tagar-Kultur unterscheiden 5011. Den 14C-Da_ ten zufolge gehoren die frühesten Ecksteinkurgane dieser Übergangsstufe in das ausgehende 2. und beginnende 1.)t. v. Chr.

    Nordostlich dieser Gruppe setzt dan n etwa ab dem 8./7. Jh. v. Chr. die Belegung einer weitlaufigen und über 100 Grabbauten umfassenden Nekropole der Tagar-Kultur ein, deren alteste Ecksteinkurgane (z. B. Anlage 14) sich ganz im Südwesten befinden. Die meisten Kurgane scheinen bereits wahrend der Podgornovo-Stufe der Tagar·Kultur im 8./7.-5. Jh. v. Chr. errichtet worden zu sein, wurden aber auch noch wahrend der nachfolgenden SaragasEtappe fLir Bestattungen genutzt. Der Übergang von Podgornovo zu Saragas lasst sich in Suchanicha nicht exakt datieren, sollte sich aufgrund der Dendrodaten von Barsucij Log jedoch im spateren 5. Jh. v. Chr. vollzogen haben.

    Mit dieser tagarzeitlichen Teilnekropole endete nach über 1000 Jahren schlieBlich die von Südwesten nach Nordosten sich fortsetzende Belegung, denn die Tes'-Bestattungen liegen wieder weiter im Südwesten, und zwar im Bereich der Flache IV, wo sich ein kleiner Friedhof dieser Zeit feststellen lieB. Der Übergang von Saragas zu Tes' dürfte spatestens im frühen 2. Jh. v. Chr. anzusetzen sein. Noch vor Beginn der frühen Tastyk-Kultur im 2. Jh. n. Chr. bricht das mehrperiodige Graberfeld auf der Enisej-Hochterrasse von Suchanicha dann endgültig ab, jüngere Bestattungen fanden sich dort nicht mehr.

  • English

    The excavation of the multilayer necropolis Suchanicha conducted between 1995 and 2003 delivered important data on the chronology of the site. Numerous radiocarbon dates obtained from Suchanicha were complemented with those from the other sites within Minusinsk Basin.

    The necropolis was set during the period of the Afanas'evo culture in the late 4th and 3rd millennium BC, as evidenced by the stone ring-fences widely spread on the Yenisei high terrace, therefrom the smaller ones are con· centrated in the southwestern part of the cemetery. Two large·sized constructions, probably the elite burials were located separately in its north·eastern parto Except for one sacrificial place no evidence of the later Okunev culture were known from Suchanicha. During the first half of the 2nd millennium BC (Andronovo period) the site was not used as a cemetery. Starting from the Late Bronze Age till the end of the Tagar culture (second half of the 2nd millennium and the 1st millennium BC) the necropolis Suchanicha was regularly in use and was extended from the south·west to the north·east. The Karasuk culture burials dating to the sec· ond half of the 2nd millennium Be (Trenches VII and VIII) were concentrated in the south·western part of the ter· race, whereas the burials of the Kamennyj Log culture, car· bon·dated to the same period or slightly later, were lo· cated to the north·east (Trench IV) on the bank of Yenisei. lherefore, as evidenced in Suchanicha, the burials of the Karasuk and Kamennyj Log culteres were contempora· neous and, with the exception of certain similiarities, dif· fered essentially both in sepulchral architecture and fu· neral rites. Ethnical diversity as a possible explanation for the differences in the material culture still needs to be confirmed by means of anthropological analysis.

    By the end of the 2nd millennium Be, the Karasuk culture ceases to exist, whereas the traditions of Ka· mennyj Log can be clearly observed in the Tagar cul· ture. Accordingly we can suggest, that the latter origi· nated not from the Karasuk but from the Kamennyj Log culture. A small group of isolated burials with rectangu· lar fence, located in the Trench IV to the north·east from the Kamennyj Log burials belong to the transi· tional Bainov periodo The bronze objects from this parti· cular burial type still show close similiarities with Ka· mennyj Log, although some can be also paralleled with the grave goods of the so·called Bainov Phase of the Tagar culture. The similiarities were especially distinct in ceramics and form of burials. Accordingly, the "Bainov period" as a transitional period between the Kamennyj Log and the Tagar cultures can be defined and carbon· 1st dated to the end of the 2nd or the beginning of the millennium Be. However, it is worth mentioning, that the Bainov period of the Tagar culture wasn't so con· vincingly demonstrated before.

    Starting from the 8th/7th centuries Be, north·east of the Bainov burials over 100 kurgans of lagar culture were built, the earliest (for example Kurgan 14) were located in the south·western part and belonded to the Podgornovo period (8/7-5 c. Be). The site was used as a cemetery during the Saragas Period of the Tagar culture. Though the exact dating of the transition from Bainov to Saragas in Suhaniha is currently not possible, judging from the dendrochronological data from Barsucij Log it can be da· ted to the end of the 5th century Be.

    The Tagar period marked the end of more than one thousand·year spatial extention of the necropolis from the southwest to the northeast. The burials of the Tes' period are concentrated in its southwest part, in the Trench IV. The transition from Saragas to Tes' occured not later than the 2nd century Be. The necropolis Suchanicha was aban· (2 nd doned prior to the beginning of the Tastyk culture century AD).


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