Zusammenfassung: Das besprochene Werk von E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1150-1550, stellt mit einem Umfang von über 1000 Seiten eine meisterhafte Zusammenfassung der stadthistorischen Forschung in ihrer weiten Ausdifferenzierung in alle Lebensbereiche dar. Die Fülle des Stoffs wird durch eine theoretische Konzeption und Reflexionen gebändigt, die sich vor allem an der Idealtypik Max Webers orientieren. Fragen der Normativität, von Recht, Gericht und Verfassung werden nicht nur an einzelnen Stellen ausführlich behandelt, sondern durchziehen die gesamte Darstellung. - Im Gegensatz zu anderen grossen stadthistorischen Narrativen (Planitz, Ennen u. a.) bilden bei Isenmann nicht Ausbildung und Entwicklung der Stadt als historischer Prozess, sondern Strukturen und Funktionen die wichtigste Perspektive. Dadurch wie durch die Ausgrenzung der Entstehungsgeschichte der Kommune vor 1150 und die Begrenzung auf die deutsche Stadt finden aber auch notwendigerweise perspektivische und tbematische Beschränkungen statt, die aufgezeigt werden und die eine Herausforderung an die zukünftige Forschung darstellen.
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