Das klassische Athen wird gemeinhin nicht mit Weltherrschaftsideen in Verbindung gebracht. In Aristophanes' Rittern des Jahres 424 v. Chr. gibt es jedoch Indizien, daß sich in den ersten Jahren des Peloponnesischen Krieges Tendenzen in Athen manifestierten, den eigenen Herrschaftsbereich großräumiger zu konzipieren. Aristophanes kritisierte solche Vorstellungen mittels der Gleichsetzung des von Demagogen und Orakeldeutern umgarnten athenischen Demos mit dem persischen Großkönig, karikierte sie zum anderen expressis verbis als das Streben nach 'Weltherrschaft'. Die Ritter sind demnach vor dem Hintergrund der soziopolitischen Funktion des attischen Theaters als eindeutiger Hinweis auf die Existenz solcher Ideen in Athen zu sehen.
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