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Resumen de Unterwegs-sein in europa zwischen vergangenheit und zukunft. Benjamins und bobrowskis „wanderer“

Maria Behre

  • català

    Der jüdische Philosoph und Literat Walter Benjamin beschreibt in seinen Denkbildern Lebensszenen in europäischen Metropolen (Berlin, Paris) und gibt dadurch Einblicke in unterschiedliche, frei gewählte Lebensformen der bewegten Zwanziger Jahre, um Ausblicke auf eine Zukunft in Europa zu entwerfen. Benjamins letzter Weg über die Pyrenäen, um den spanischen Zufluchtsort Portbou zu erreichen, legt sich über die Lektüre und weist auf intensive Erfahrungen von persönlichen und politischen Krisen. Der Ost-Berliner Autor Johannes Bobrowski erfasst im Gedicht Der Wanderer das Unterwegs-Sein eines Menschen, der auf Gastfreundschaft angewiesen ist, weil er Fluchtbewegungen und/ oder Freizügigkeit für sein Leben braucht. Der klassische Heimatbegriff wird bei beiden Autoren durch den Prozess des Reisens abgelöst, eine Lebensform in Europa, der die Zukunft gehört. Dieser Blick nach vorn basiert auf Krisenerfahrungen der Verletzungen und Gefährdungen, die in apokalyptischen Bildern persönlicher und politischer Erfahrungen präsent bleiben, der literarischen Sprache als Bildkraft eingeschrieben sind. Wie Leben aus Ruinen entsteht im Bewusstsein, dass es wieder in Ruinen enden kann, verdeutlicht der Graphiker und Schriftsteller Christoph Meckel in seiner Gedicht-Graphik, die den lyrischen Vorgang in die Landschaft und Kultur europäischer Dorfgemeinschaften einbettet. Bobrowski schafft damit eine europäische Lebensform und benennt sie mit dem mythischen Namen „Sarmatien“, eine messianische Utopie, nicht nur Benjamins.

  • English

    In his Denkbilder, the Jewish philosopher and homme de lettre Walter Benjamin describes scenes from European metropolises. He offers a glance at quite heterogeneous and freely chosen life styles of the turbulent nineteen-twenties to sketch a possible future for Europe. Today’s reader of the Denkbilder can hardly suppress the memory of a political and personal crisis, namely that of Benjamin’s flight across the Pyrenees, which ended in the Spanish harbour town Portbou. In the poem Der Wanderer, the writer Johannes Bobrowski, a resident of East Berlin, captures the life of a wanderer who depends on the hospitality of others, because he is either persecuted or his freely chosen lifestyle requires him to roam about. For both authors, travelling becomes a substitute for “Heimat” and also a way of life that represents the future of Europe. This forward-looking attitude is based on the experience of cataclysmic events that have been memorably expressed in highly literate apocalyptic images. The writer and graphic designer Christoph Meckel emphasizes how life rises out of ruins only to return to them, by embedding the lyrical process in Eastern European villages, thereby creating a country for which Bobrowski had chosen the mythological name “Sarmatia”, which stands for a messianic utopian vision shared by Benjamin and others.


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