Das schlanke Recht der GmbH bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen Bewegungsfreiheit, weist jedoch zugleich Lücken im System auf, die insbesondere mit dem umfangreichen Recht der AG geschlossen werden. Eine solche Regelungslücke existiert im Haftungsregime der GmbH zur Abwehr externer Einflussnahme unter Ausnutzung rechtsgeschäftlicher oder tatsächlicher Druckpositionen auf die Leitungs- und Führungsebene.
Das Recht der AG löst diese Problemlage über § 117 Abs. 1 AktG dahingehend, dass Schädigungen der Gesellschaft, die auf eine vorsätzliche Ausnutzung einer Druckposition eines Einflussnehmers zurückgeführt werden können, zur Haftung gegenüber der Gesellschaft selbst führen. Diese im Aktienrecht verankerte Strategie ist vor dem Hintergrund ihrer Geschichte, ihrer Systematik und ihrer Teleologie als allgemeines Deliktsrecht der Gesellschaftsformen aufzufassen und auf die GmbH analog anzuwenden.
The slim codex on German Limited Companies (GmbH) offers flexibility for small and medium-sized businesses, however leaves regulatory gaps which are often closed by applying the more comprehensive laws on Stock Corporations. Within the liability regime of Limited Companies, such a gap exists concerning external influence on the executive and management level by unduly taking advantage of circumstances that constitute a moment of contractual or factual pressure. In the laws on Stock Corporations, a person is made liable for damage caused to the corporation by willful influence of this kind. This regulatory strategy for Stock Corporations, when seen in historic, systematic and teleological light, constitutes a general rule of tort for all corporations and is thus to be applied to Limited Companies (GmbH) as well.
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