Ausstrahlungen des Aufsichtsrechts auf das Aktienrecht: Unter besonderer Berücksichtigung des Risikomanagement

• Meinrad Dreher ^[1]
  1. [1] Universität Mainz
• Localización: ZGR : Zeitschrift für Unternehmens-und Gesellschaftsrecht, ISSN 0340-2479, Vol. 39, Nº. 2-3, 2010 (Ejemplar dedicado a: ZGR-Symposion 2010 am 22./23. Januar 2010 „Reform der Unternehmensrestrukturierung sowie aufsichtsrechtliche Einflüsse auf das Gesellschaftsrecht“ in Königstein), págs. 496-542
• Idioma: alemán
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• Resumen
  • English

    The law of regulated industries consists of specialized rules tailored to regulate the particularities of specific industries. The law of financial institutions, i. e. of banks and insurance companies, provides a paradigmatic example of such regulation. This article explores whether the specialized rules of financial institutions exercise influence beyond their industry-specific sphere on the provisions of general corporate law. Since no systematic approach to this question exists, the article begins, after a short introduction, with a second chapter addressing its methodology. It then compares, in its third chapter, the approaches of general corporate law and financial institutions rules to two issues regulated within each body of law: the requirements for qualifying as a member of the supervisory board, as well as whether advisory board members may directly contact employees in order to obtain information. Chapter four discusses which matters of risk management directors may delegate to others. The final chapter then compares the requirements for risk management prescribed by general corporate law with those of the rules for financial institutions and evaluates the degree to which financial institutions rules may influence corporate law provisions. As a result of this analysis, the article concludes that although the rules of financial institutions may have some effects on general corporate law, jurisprudence allow such effects only upon careful analysis. Most often, the influence of financial institution rules is restricted to providing a comparative foil for evaluating fundamental principles of general corporate law.

  • Deutsch

    Das Recht der Unternehmen, die einer besonderen Wirtschaftsaufsicht unterliegen, umfasst zahlreiche spezielle und differenzierte Regeln für jeden Industriezweig. Dies gilt in besonderer Weise für das Bank- sowie das Versicherungsaufsichtsrecht. Der Aufsatz erörtert, ob derartige Regelungen auf das allgemeine Aktienrecht ausstrahlen können. Da es dazu bisher noch keinen systematischen Zugang gibt, beginnt der Aufsatz nach einem kurzen einleitenden Kapitel in einem 2. Kapitel mit einer methodischen Grundlegung. Danach wendet er sich einzelnen Feldern des Aktienrechts zu, die außer vom allgemeinen Aktienrecht jeweils auch vom Bank- und Versicherungsaufsichtsrecht erfasst werden. Das 3. Kapitel ist daher zwei Fragen zum Recht des Aufsichtsrats gewidmet, nämlich zum einen, welche Qualifikationsanforderungen für dessen Mitglieder gelten und zum anderen, ob Aufsichtsratsmitglieder Direktkontakte zu Unternehmensmitarbeitern haben können, um zusätzliche Informationen einzuholen. Im 4. Kapitel geht es sodann um die Frage, welche Aufgaben des Risikomanagement die Vorstandsmitglieder intern oder extern delegieren können. Das abschließende 5. Kapitel hat die Frage zum Gegenstand, welche Anforderungen für das Risikomanagement nach allgemeinem Aktienrecht und nach Aufsichtsrecht gelten und welche Folgerungen daraus für ersteres zu ziehen sind. Der Aufsatz kommt zu dem Ergebnis, dass es jenseits einer lex specialis-Überlagerung Ausstrahlungswirkungen des Aufsichtsrechts auf das allgemeine Aktienrecht zwar gibt, diese aber einer sorgfältigen Herleitung bedürfen und sich regelmäßig auf die wertende Berücksichtigung von Rechtsgrundsätzen des Aufsichtsrechts im allgemeinen Aktienrecht beschränken.