Steht die Aktionärsklage vor einem Paradigmenwechsel? Die Durchsetzung aktienrechtlicher Haftungsansprüche gegen Organmitglieder wird weitläufig als praktisch ineffektiv kritisiert. Falsch verstandene kollegiale Solidarität und zu hohe Anforderungen an eine Aktionärsklage seien einer effektiven Anspruchsdurchsetzung abträglich. Bislang blieb die Aktionärsklage in praxi ohne Schlagkraft. Im Fahrwasser der aktuellen Reformdiskussion untersucht der Beitrag, wie die deutsche “derivative action“ zu einem effektiveren Instrument der Anspruchsdurchsetzung ausgestaltet werden kann. Dabei wird auch zu beachten sein, dass populistisch motivierten Forderungen nach einer weitgehenden Managerhaftung nicht ohne weiteres nachgegeben, sondern die Reichweite der Aktionärsklage auch im Einklang mit volkswirtschaftlich sinnvollen Erwägungen stehen sollte.
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