Entwicklung der Punitivität und ausgewählter Einflussfaktoren in der deutschen Bevölkerung in den Jahren 2004 bis 2014

• Autores: Dirk Baier, Stephanie Fleischer, Michael Hanslmaier
• Localización: Monatsschrift für kriminologie und strafrecht, ISSN 0026-9301, Vol. 100, Nº. 1, 2017, págs. 1-25
• Idioma: alemán
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• Resumen

  • Bislang gibt es kaum Erkenntnisse dazu, wie sich die Punitivität und andere kriminalitätsbezogene Einschätzungen in der deutschen Bevölkerung seit Anfang 2000 entwickelt haben und wie sich entsprechende Entwicklungen erklären lassen. Unter Rückgriff auf vier bevölkerungsrepräsentative Befragungen aus den Jahren 2004, 2006, 2010 und 2014 wird belegt, dass individuelle punitive Einstellungen unabhängig vom verwendeten Indikator rückläufig sind. Auch für die Kriminalitätsfurcht und die wahrgenommene Kriminalitätsentwicklung ergeben sich vergleichbare Veränderungen. Als Erklärungsfaktoren dieser Entwicklung können das zunehmende Bildungsniveau der Bevölkerung, der Rückgang der Gewaltanwendung in der Erziehung, der Rückgang des Konsums von Fernsehnachrichten privater Sender sowie der Rückgang des Lesens von Boulevardzeitungen identifi-ziert werden. Gleichwohl gelingt es mit den erfassten Einflussfaktoren nicht, die Entwicklung der Punitivität vollständig zu erklären.