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Gespenster in der Friedrichstadt.: Schauerphantastische Wanderungen auf märkischem Boden von E.T.A. Hoffmann bis Günter de Bruyn

  • Autores: Barry Murnane
  • Localización: Zeitschrift für Germanistik, ISSN 0323-7982, Vol. 32, Nº. 3, 2022, págs. 596-610
  • Idioma: alemán
  • Texto completo no disponible (Saber más ...)
  • Resumen
    • Deutsch

      Der vorliegende Aufsatz untersucht den Beitrag Günter de Bruyns zu einer differenzierteren Romantik-Rezeption in der späten DDR anhand seiner Editionen von Tieck, Fouqué und Hoffmann im Märkischen Dichtergarten. Vor allem die Hoffmann-Sammlung Gespenster in der Friedrichstadt ist ein bemerkenswertes Dokument der produktiven Auseinandersetzung mit und Tradierung von schauerphantastischen Erzählformen in der DDR, an der sich neben de Bruyn auch Autoren wie Franz Fühmann, Christa Wolf und vor allem Heiner Müller beteiligten. Im Gegensatz zu Müller war de Bruyn zwar kein Schauerromancier, aber sein Märkischer Dichtergarten schärft den Blick für eine vom Unheimlichen markierte Geschichte Berlins und der Mark Brandenburg, die durchaus Ähnlichkeiten mit Fontanes ,ethnologischem‘ Interesse für Spuk- und Schauermärchen in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg aufweist. Diese schauerphantastischen Wanderungen auf märkischem Boden lassen eine Geographie sichtbar werden, in der es immer wieder spukt. Auch im übertragenen Sinne: Denn Gespenster in der Friedrichstadt entwirft ein Bild prekären Künstlertums, das offenbar als Identifikationsfigur für das marginalisierte Schriftstellerdasein in der DDR einsteht, so dass de Bruyn und seine Zeitgenossen als gespenstische Wiedergänger*innen ihrer preußisch-märkischen Vorfahren Tieck und Hoffmann sichtbar werden.

    • English

      This essay examines Günter de Bruyn’s editions of Tieck, Fouqué and Hoffmann in the Märkische Dichtergarten as examples of a burgeoning reception of Romanticism in the later years of the GDR. The Hoffmann-collection Gespenster in der Friedrichstadt is a particularly notable document of the productive engagement with and transmission of fantastic narrative formats by GDR-writers such as Franz Fühmann, Christa Wolf, Heiner Müller, and de Bruyn himself. De Bruyn’s collection documents an uncanny psychogeography in Berlin and Brandenburg that has more in common with Fontane’s ‚ethnological‘ interest in gothic folklore in his Wanderungen durch die Mark Brandenburg than with Müller’s grotesque and fantastic writings. De Bruyn’s gothic perambulations through the Brandenburg Marches nevertheless depict a ghostly landscape in a more playful sense. The portrait of the artist as a precarious lifeform in Gespenster in der Friedrichstadt clearly functions as a role model for the powerless and marginalised authors of the GDR, meaning that de Bruyn and his contemporaries appear to be revenants of their Prussian predecessors like Tieck and Hoffmann.


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