Der Beitrag konfrontiert die systemarchitektonische Selbstinterpretation der Kritik der Urteilskraft durch Kant in der Einleitung des Werks mit dessen systemlogischer Reinterpretation und Metakritik durch Fichte. Der doppelte Fokus des Beitrags liegt auf der vernunfttheoretischen Vermittlungsfunktion der Kritik der Urteilskraft zwischen der Kritik der reinen Vernunft und der Kritik der praktischen Vernunft bei Kant und auf Fichtes retrospektiver Deutung der drei Kritiken Kants als sukzessiver Präsentationsformen eines dreifachen Absoluten, dem Fichte seine eigene alternative Konzeption der prädisjunktiven, absoluten Einheit von Sein und Bewusstsein in Gestalt von Wissen, Vernunft oder Logos gegenüberstellt.
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