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Resumen de Geschichtlichkeit und ästhetische Relevanz: Erich Auerbach im Kontext des ersten Jahrzehnts der DVjs

Florian Mehltretter

  • Deutsch

    Vor dem Hintergrund einer breiten Diskussion über das Verhältnis zwischen literarhistorischer Erforschung und ästhetischer Würdigung historisch ferner Literatur im ersten Jahrzehnt der DVjs legt Erich Auerbach eine Lektüre von Dantes Commedia vor, die beides verbindet. In seinem Artikel »Entdeckung Dantes in der Romantik« in der DVjs von 1929 zeigt er, dass er diesen (im gleichen Jahr in dem Buch Dante als Dichter der irdischen Welt weiter ausgestalteten) Ansatz wesentlich aus Überlegungen Schellings und Hegels entwickelt hat, von denen er auch gewisse metaphysische Hypotheken übernimmt. Die darin liegende besondere Auffassung von Realismus (die 1946 in Auerbachs Buch Mimesis ausgefaltet wird) spitzt er in dem Aufsatz »Figura« von 1939 für seine Danteinterpretation unter Verwendung des bibelhermeneutischen Konzepts der Figuraltypologie zu, allerdings um den Preis einer gewissen Entstellung der historischen Tradition der Typologie. Dadurch gewinnt Auerbach der Literaturwissenschaft ein machtvolles Begriffsinstrument hinzu, das in den dann folgenden Generationen unter Hinweis auf die Polysemie des lateinischen Ausdrucks figura teils unspezifisch eingesetzt wird, nun nicht mehr einer Vorstellung von Literatur als Mimesis, sondern als Ort von Vieldeutigkeit schlechthin folgend.

  • English

    In the context of a broad discussion on the relationship between historical research and aesthetic appreciation of historically remote literature in the first decade of the DVjs, Erich Auerbach presents a reading of Dante’s Commedia that combines both. In his article, »Entdeckung Dantes in der Romantik« in the DVjs of 1929, Auerbach declares that he developed this approach (further elaborated in the same year in the book Dante als Dichter der irdischen Welt) essentially from considerations found in Schelling and Hegel, from whom he also inherits certain metaphysical presuppositions. The particular conception of realism inherent in this reading of Dante (to be unfolded in Auerbach’s book Mimesis in 1946) is further sharpened in the essay »Figura« of 1939 by the use of the hermeneutic concept of figural typology – albeit at the price of a certain distortion of the historical tradition of this concept. Thus, Auerbach adds a powerful instrument to literary studies, which in the following generations, in accordance with the polysemy of the Latin term figura, is often used in a somewhat unspecific way, now no longer following a conception of literature as mimesis, but as the locus of ambiguity par excellence.


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