Zusammenfassung: In der diskursiven Verkoppelung von Kultur, Territorialität und Macht, und speziell in der Verknüpfung von Religion, Identität und Ethnizität als den neuen Auslösern gesellschaftlicher Umbrüche liegt der Keim für soziale Ausgrenzung und territoriale Konflikte. In einer Welt nach dem Ende der Blockkonfrontation bilden sie einen Nährboden für Auseinandersetzungen um Raum und Macht, von der lokalen sozialen Bewegung bis hin zu Bürgerkrieg, ethnisierter Gewalt und Völkermord. Letztere sind Gegenstand dieses Beitrages, der am Beispiel von Sri Lanka die unheilvolle Verbindung von Territorialpolitik mit ethnischen Begründungszusammenhängen aufdecken und geostrategische Raumbilder entschlüsseln will. Der Beitrag entwickelt dazu ein Eskalationsmodell des Konfliktes, interpretiert ethnisierte Gewalt als historisch situierte Praxis und arbeitet heraus, wie die Konstruktion von Geschichte, Identität und Territorialität politisch instrumentalisiert wird. Der Beitrag will damit die symbolische ¿Architektur von Macht¿ in Sri Lanka aufdecken. Selbstmordattentate, ethnische Gräueltaten und Völkermord werden dementsprechend als ¿Geographien von Gewalt¿ kartiert und interpretiert.
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