Harald Bathelt, Caroline Jentsch
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Projekten als temporärer Organisationsform ökonomischer Prozesse, die unter bestimmten Bedingungen zu einer Kosteneinsparung, Risikominimierung sowie Erhöhung der Flexibilität und Kreativität führen kann. Diese Vorteile können jedoch erst dadurch voll ausgeschöpft werden, dass Projekte in quasi-permanente Organisationsformen wie Unternehmen, Netzwerke und Cluster eingebettet sind. Dennoch sind Projekte auch mit Problemen verbunden. So besteht eine Herausforderung darin, trotz des temporären Charakters und der ständig wechselnden Zusammensetzung der Projektteilnehmer Vertrauen zwischen den Partnern herzustellen und kumulative Lernprozesse zu ermöglichen, die über die Dauer eines einzelnen Projekts hinaus reichen. Anhand der Beispiele der Werbewirtschaft in Frankfurt/Main und Leipzig wird gezeigt, dass Projekte zudem eine labile Organisationsform darstellen, die sich in einem ständigen Prozess der Redefinition befindet und deshalb infolge einer Wirtschaftskrise oder eines politischen Transformationsprozesses schnell in andere, dauerhaftere Organisationsformen übergehen kann.
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