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Das Märchenstück im zeitgenössischen Kindertheater. Die Adaption von Grimms Märchen für die Bühne

  • Autores: Jordi Auseller Roquet
  • Directores de la Tesis: Francisco Javier Orduña Pizarro (dir. tes.)
  • Lectura: En la Universitat de Barcelona ( España ) en 2016
  • Idioma: alemán
  • Tribunal Calificador de la Tesis: Marisa Siguán (presid.), Loreto Vilar (secret.), Jordi Jané Carbó (voc.), Ana R. Calero Valera (voc.), Macià Riutort i Riutort (voc.)
  • Materias:
  • Enlaces
  • Resumen
    • Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Kinder- und Jugendtheater im deutschsprachigen Raum, genauer mit dem Theater für Kinder und Jugendliche, um einer Verwechslung des Theaters mit Kindern und Jugendlichen vorzubeugen. Behandelt wird vorwiegend das professionelle Theater für junge Zuschauer mit ausgebildeten Schauspielern als Phänomen des 20. Jahrhunderts unter Ausklammerung anderer weitverbreiteter Formen des Theaters für Kinder, wie das Puppen-, Figuren-, Musik- und Tanztheater. Die Arbeit beschränkt sich auf die Untersuchung des Märchentheaters. An allen Bühnen für Kinder- und Jugendtheater in Deutschland können Märchenspiele auf den Spielplänen festgestellt werden, die bekannte Märchen zur Vorlage haben. Dabei handelt es sich meistens um Dramatisierungen von klassischen Märchen der Brüder Grimm (Aschenputtel, Dornröschen, Rumpelstilzchen, König Drosselbart usw.), zum Teil sind es aber auch Bearbeitungen von Andersens oder Perraults Märchen für die Bühne. Märchen werden als „Klassiker“ des deutschen Kindertheaters bezeichnet. Deshalb sollen sie hier ausführlich besprochen werden, denn es sind immer wieder Märchenaufführungen, die heftige Diskussionen ausgelöst haben und noch immer auslösen. Bei den Dramatisierungen und Bearbeitungen der verschiedenen epischen Vorlagen verfahren die Autoren individuell verschieden. Während sich einige streng an den Handlungsablauf der Vorlage halten, greifen andere einzelne Motive heraus und gestalten damit ihr eigenes Märchenspiel. Es liegen aber auch Märchenspiele vor, in denen Motive aus verschiedenen Vorlagen zusammengesetzt und verquickt sind. Weitere Märchenspiele wiederum weisen in der Handlung nur noch eine ganz schwache Verwandschaft mit der epischen Vorlage auf. Doch über solche äußerlichen Unterschiede hinaus ist infolge der Märchendramatisierung der resultierende Text, d.h. das Märchenstück, nach Form und Inhalt kein dramatischer Text mehr, sondern ein „Zwitterprodukt“, das zwischen Erzählung und Drama angesiedelt und daher auch nicht mehr der gattungshistorischen Trias von Lyrik, Epik und Dramatik zuzuordnen ist. Insofern verlangt es nach einem neuen Verständnis auf Gattungs- und Bedeutungsebene. Für eine Untersuchung der Übertragungsmomente durch den Gattungswechsel ist eine Definition des Begriffs des Dramas erforderlich, sowie seine Abgrenzung und Unterscheidung von demjenigen des zur Dramatisierung ausgewählten Grundlagentextes, des Märchens also. Die Erhebung von Merkmalen im Sinne einer Herausarbeitung gattungsspezifischer Unterschiede zwischen epischem und Bühnentext verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Bühnenbearbeiter stellen müssen. Über die individuell schöpferische Leistung hinaus geht mit einer jeden Bearbeitung von Märchen für die Bühne ein vielfältiges Umschalten formeller Konventionen aus entgegengesetzten Gattungssystemen einher, die im Laufe der Jahrhunderte ausgeformt worden sind. Auf der Bühne trifft das Bemühen von Märchenbearbeitern insofern nicht nur auf neue bühnengerechte Darbietungsverfahren, sondern auch auf beträchtliche gattungsbezogene Maßnahmen. Eine weitere Komponente in der Untersuchung bildet die konkrete Textanalyse zur Verdeutlichung der Prozesse durch die Gattungsübertragung. Dies erfolgt bei uns grundsätzlich durch die Besprechung von konkreten Beispielen aus einem repräsentativen historischen Korpus von 15 Autoren bzw. Autorenteams: 14 aus dem traditionellen Märchenstück und einer aus der modernen Variante. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei insbesondere der Auseinandersetzung mit Letzterem, Friedrich Karl Waechter (1937-2005), einem der erfolgreichsten Stückeschreiber seiner Zeit im Kontext der Dramatisierung von Märchen. Es ist zu betonen, dass die hier analysierten Stücke auf Märchen der Brüder Grimm basieren. In der Analyse werden die Kategorien Handlung, Figur, Raum und Zeit untersucht. Ziel ist es, einerseits zu klären, welche gattungsspezifischen Merkmale Märchenstücke aufweisen, und andererseits die Veränderungen aufzuzeigen, die Bühnenbearbeiter am Grundlagentext vornehmen und welche Formen dieser annimmt, wenn sie Erzmuster der epischen Kunst, so wie Märchen es sind, für die Bühne adaptieren. Zwar belegt die Analyse unterschiedliche Herangehensweisen bei der Dramatisierung und Bearbeitung von Märchen. Doch über die Unterschiede hinaus werden viele Parallelen in der Gestaltung und Ästhetik der vorliegenden Märchenstücke ersichtlich, die uns an allgemein übliche Bearbeitungskriterien denken lassen. Alle Märchenstücke zeugen von einer an das Originalmärchen angelehnten Struktur. Außerdem weisen sie in der Handlung eine starke Verwandschaft mit der Vorlage sowie eine stärkere Typisierung der Figuren auf. Die Arbeit möchte also nicht nur einen Beitrag zur Analyse von Märchenstücken leisten, sondern stellt auch den Versuch dar, verschiedene Formen der Märchendramatik im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland zu erklären. Es wird allerdings nicht darauf abgezielt, die Diagnose einer bestimmten Zeit zu erstellen. Vielmehr geht es hier um eine gattungspoetische Auseinandersetzung.


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