Sevilla, España
Die Verwendung des generischen Maskulinums ist sowohl im Deutschen (Bußmann & Hellinger 2003) als auch im Spanischen (Nissen 2002) ein umstrittener Punkt der feministischen Sprachkritik. In der Übersetzungswissenschaft äußert sich die Kritik am generischen Maskulinum in Form von Strategien, die unter dem Begriff der Feminisie-rung subsummiert werden können (Bengoechea 2015).In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, inwieweit die feministischen Strategien bei der Übersetzung des generischen Maskulinums Anwendung finden und ob weitere Feminisierungen möglich wären. Dazu untersuche ich die Übersetzungen von zwei literarischen Texten einer schweizerdeutschen Autorin, Annemarie Schwarzenbach (Muerte en Persia, El valle feliz), und analysiere das Vorkommen von zwei Typen generischen Masku-linums: Berufsbezeichnungen und soziale Rollen einerseits, und partitive Konstruktionen andererseits.Die Untersuchung zeigt, dass in den Zieltexten sowohl die männliche als auch die weibliche Übersetzung des generischen Maskulinums vorkommt. Diskutiert wird die Möglichkeit, das Femininum immer dann generisch zu verwenden, wenn die verallge-meinernde Aussage von einer weiblichen Personenreferenz im Singular ausgeht. Das ist sogar beim partitiven Typus möglich, obwohl im Spanischen beide Elemente kongruieren und der weibliche Plural somit auf eine gemischte Personengruppe referiert.
The use of the generic masculine is a controversial point in feminist language criticism in both German (Bußmann & Hellinger 2003) and Spanish (Nissen 2002). In Transla-tion Studies, the critique of the generic masculine is uttered by means of strategies that can be subsumed under the term feminisation (Bengoechea 2015).In this article, I explore the issue of how far feminist strategies are applied in the trans-lation of the generic masculine and whether further feminisations would be possible. To this end, I examine the translations of two literary texts by a Swiss-German author, Annemarie Schwarzenbach (Muerte en Persia, El valle feliz), where I analyse the occurrence of two types of generic masculine: occupational and social roles, on the one hand, and partitive constructions, on the other.The study shows that both, the masculine and the feminine translation of the generic masculine occur in the target texts. The possibility of using the feminine in a generic sense whenever the generalising statement assumes a female person reference in the singular is under discussion. This is even possible with the partitive type, although in Spanish both elements are congruent and the feminine plural thereby refers to a mixed group of persons
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