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Die Seele Trajans: Gattungsreflexion im Grenzgebiet von hagiographischer Literatur und Theologie

    1. [1] Freie Universität Berlin
  • Localización: Deutsche Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, ISSN 0012-0936, Vol. 97, Nº. 2, 2023, págs. 525-552
  • Idioma: alemán
  • Títulos paralelos:
    • The Soul of Trajan: A Meditation on Genre at the Intersection of Hagiography and Theology
  • Enlaces
  • Resumen
    • English

      One of the most controversial episodes in early medieval hagiography was the legend of the Roman Emperor Trajan, who escaped hell by the intercession and the prayers of Pope Gregory. Was there a way out of hell? How could this legend be interpreted without disrupting core ideas of Western scholastic theology like the eternity of damnation? This paper takes this example and provides a diachronic overview of the gradual emergence of this new capacity for understanding hagiography from the early Middle Ages to the Early Modern Period. It draws special attention to a group of lesser-known Early Modern theologians like Alonso Salmeron, Alonson Chacón, Caesar Baronius or Alexandre Noël, whose contributions to the debate over the fate of Trajan’s soul are illustrative of a process of negotiation wherein innovative scholarly methods were interwoven with an overarching drive to purify theology. The result was a situation in which a problematic authority that could not be demolished by way of rational arguments based on its own internal logic could at least be brought down by undermining the value and legitimacy of its genre.

    • Deutsch

      Zu den scheinbaren Curiosa, mit denen sich schon die mittelalterliche, vor allem aber die frühneuzeitliche Theologie auseinandersetzen mußte, gehörte die Legende, Gregor der Große habe die Seele Trajans durch seine Fürbitten aus der Hölle befreien können. Die gut bezeugte und reich ventilierte hagiographische Tradition war mit erheblichem Skandalisierungspotential verbunden, torpedierte sie doch die strenge Teilung von Fegefeuer und Hölle, die für die Eschatologie spätestens mit dem 12. Jahrhundert unerlässlich war. Doppelt komplex gestaltete sich die Gemengelage nach der Reformation, denn denkbar leicht ließ sich in der interkonfessionellen Kontroverse von Seiten der Protestanten die scheinbare Befreiung Trajans als Musterbeispiel einer irregeleiteten Werkgerechtigkeit instrumentalisieren. Die Konfliktlinien, die hier zwischen Erzähl- und Exempelliteratur auf der einen Seite und der streng definitorisch argumentierenden Theologie auf der anderen verliefen, werden in diesem Beitrag an einigen Beispielen rekonstruiert, mit dem Ziel, eine Fallstudie für den (schwierigen) Dialog zwischen Literatur und Theologie vorzulegen, die vor allem auch ihre unterschiedlichen Textgattungen in ihrem Selbstverständnis in den Blick nehmen soll. Zugleich wird exemplarisch nachvollzogen, wie sich eine mittelalterliche Debatte in der Konfrontation der Konfessionen in der Frühen Neuzeit neu konfigurieren konnte.


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